Bahnhof

Am Bundesbahnhof 5

Hintergründe

Der Bahnhof in Flensburg, eröffnet im Jahr 1927 und offizielles Kulturdenkmal in der Flensburger Südstadt. Der Bahnhof zählt täglich etwa 5000 Reisende und Besucher sowie etwa 70 Ankünfte und Abfahrten. Von hier starteten auch schon einige unvergessliche SG Auswärtsfahrten:

Im November 2002 fuhr erstmals ein Sonderzug zu einem Auswärtsspiel der Handball-Bundesliga. Allein 800 der insgesamt 2000 SG Schlachtenbummler nutzten das besondere Touristik-Angebot der Bahn, um nach Hamburg zu reisen. Ein „Event auf Schienen“, das der sportliche Misserfolg ein wenig vermasselte. Mit einem unerwarteten 30:26 zerstörten die Hanseaten die imposante SG Serie von elf Siegen in Folge. Anstatt der zwei Zähler durfte der lautstarke Fan-Tross aber zumindest den Service an Bord genießen. Ein großes Versorgungsdepot mit Würstchen, alkoholfreien Getränken sowie 3000 Dosen Bier erfüllten zahlreiche Wünsche. Derweil nahm SG Manager Dierk Schmäschke die größte Herausforderung des Tages in Angriff. Er „kämpfte“ sich durch den gesamten Zug, plauderte überall mit den vielen SG Sympathisanten. Kurz vor der Einfahrt im Flensburger Bahnhof hatte er sein Ziel, die Spitze des Zuges, erreicht.

Dreieinhalb Jahre später gab es eine weiterführende Neuauflage. Nachdem die Stadt Flensburg im Dezember eine Wette gegen die „Deutsche Bahn“ gewonnen hatte, beförderte tatsächlich ein Sonderzug rund 800 SG Fans an den Rhein. Als „Motor“ erwiesen sich zwei „Tanzlokale“ im Mittelteil des Zugs. Während die eine Hälfte sich auf „Viva Colonia“ einstimmte, sangen die anderen noch zu „Auf der Reeperbahn…“ 2500 Liter Flensburger Gerstensaft, Frikadellen und Kartoffelsalat sorgten für das leibliche Wohl. Nach gut sechs Stunden traf die Waggon-Kolonne in Köln-Deutz ein. Schließlich mischten die SG Fans die mit 18.000 Zuschauern besetzte Kölnarena auf. Die Partie gegen den VfL Gummersbach endete 31:31. Damit war die Vize-Meisterschaft besiegelt.

Im März 2007 wich der TBV Lemgo für den Bundesliga-Knüller gegen die SG in das Tennisstadion von Halle aus. Die Kooperation zwischen der Stadt Flensburg, der Regionalbahn Schleswig-Holstein und der SG zauberte einen Sonderzug aus dem Hut. So schwangen viele der 630 Mitfahrer schon am Morgen das Tanzbein. Die Frühlings-Sonne schien über Westfalen. Vor Beginn der Partie leuchteten die Schleswig-Holstein-Farben blau, weiß und rot. Die SG legte in den ersten 20 Minuten ein 12:7 vor, versäumte es dann, gegen einen zahmen TBV Lemgo den Sack zuzumachen und schlidderte schließlich in eine 30:34-Niederlage.

Im März 2008 waren die Würfel in der Hauptrunde der Champions League bereits vor der letzten Partie gefallen: Die SG hatte keine Chance mehr auf das Halbfinale. Angesichts der fehlenden sportlichen Brisanz startete der „ORION-Express“ gemächlich und beförderte nicht weniger als 600 SG Fans an die Elbe. Kurz nach der Abfahrt in Flensburg meldete sich der damalige SG Geschäftsführer Fynn Holpert mit einer Durchsage: „Herzlich willkommen! Ich bin Berufsoptimist, wir stürmen Hamburg.“ Nach den 60 Minuten hatte sich die Stimmung gedreht: Der HSV Hamburg siegte mit 32:30.

Die letzte Auflage eines SG Sonderzugs verlies am 9. Juni 2019 den Flensburger Bahnhof. 750 SG Fans machten sich bereits früh am Morgen auf den Weg nach Düsseldorf, um dort mit der SG gegen den Bergischen HC anzutreten und die 3. Meisterschaft der Vereinsgeschichte zu besiegeln. Der Plan ging auf – die SG schlug den Bergischen HC und bejubelte den Titel. Nachdem die Fans im Sonderzug bereits die Meisterschaft zelebrierten, folgte nach Ankunft im Flensburger Bahnhof bereits die After-Show-Party im Deutschen Haus!

Holger Glandorf

Geburtstag: 30. März 1983

Position: Rückraum Rechts

Rückennummer: 9

Spiele für die SG: 425

Tore für die SG: 1731